Jeden Tag fällen Menschen Urteile über das was andere tun oder sagen. Wir bewerten, ob wir eine Handlung (zumeist) gut oder schlecht finden. Leider wird oftmals nicht nur die Handlung, sondern auch schnell der Mensch selbst (ver-)urteilt.
Aber gibt es dazwischen nicht einen wichtigen Unterschied? Und woher kommen Menschen überhaupt zu der Annahme, über Andere urteilen zu können?
Ein indianisches Sprichwort sagt:
Ich mag diesen Spruch sehr. Rät er uns doch zunächst einmal zu verstehen, bevor wir urteilen.
Was wissen wir denn über den Menschen, der etwas sagt oder tut, was uns nicht gefällt? Kennen wir seine Geschichte? Wissen wir was er erlebt hat? Die einzige Bewertung im Sinne der GFK lautet, festzustellen, ob das Handeln der Person unser Leben bereichert oder nicht. Trägt die Handlung also zur Erfüllung unserer Bedürfnisse bei oder nicht?
Damit können wir, ohne über den Menschen zu urteilen, feststellen, was uns gut tut und was nicht. Wir können uns dabei darauf beschränken, dass die Strategie, die unser Gegenüber zur Erfüllung seiner Bedürfnisse gewählt hat, uns nicht gefällt und lassen die andere Person als Mensch unangetastet. Schön, wenn es uns darüber hinaus gelingt, die Bedürfnisse des anderen zu erkennen. Aber das ist ein nächster Schritt…
Überprüfen Sie doch einmal in den nächsten Tagen für sich , ob Sie zwischen der Handlung eines Anderen und dem Menschen an sich, mit seinem wunderbaren Strauß an Bedürfnissen, unterscheiden können.