Melanie Bieber

Anfang 2020: Meine Re-Anerkennung steht in neun Monaten an und ist damit noch in weiter Ferne. Ich bin entspannt, weil ich glaube noch Zeit zu haben und auch irgendwie, weil es „nur“ um die Re-Anerkennung ging. „Was soll schon schief gehen?“

Plötzlich geht alles ganz schnell und ich stelle tatsächlich einen Antrag zur Fristverlängerung, weil mir die Zeit wegläuft. Mit Hochdruck schaffe ich es, alle meine Unterlagen zum Jahresende inklusive Supervision endlich fertigzustellen. Am 04. Januar ist dann endlich der Antrag raus, die Unterlagen eingereicht und jetzt heißt es erstmal warten. Die Zeit vergeht langsaaammm (tatsächlich waren es nur 3 Wochen) bis sich Andi Schmidbauer als mein Erstleser in meinem Verfahren bei mir meldete.

Ich freue mich, dass es weitergeht und zugleich bin ich aufgeregt. Andi Schmidbauer als Leser meiner Re-Anerkennung. Puh, ein „alter Hase“, Gründungsmitglied und ehemaliger Vorstandsvorsitzender, das wird ja spannend und Druck macht sich breit. Dann das erste Gespräch. Erleichterung stellt sich ein, nachdem der erste Kontakt hergestellt ist und ich Verbindung spüre.

Während ich zwischenzeitlich auf Rückmeldung warte, werde ich ungeduldig. Ich möchte am liebsten alles schnell hinter mir haben. Doch passende Termine zu finden, ist schwierig. Ich übe mich in Geduld.

Dann im Austausch zu den Konfliktdokumentationen und der Reflexion mit Andi entdecke ich tatsächlich einen „blinden Fleck“ (wie ich ihn nennen) bei mir und zunächst schmeckt mir das gar nicht! Schließlich bin ich schon mehr als 10 Jahre mit der GFK unterwegs, habe die Erst-Anerkennung hinter mir und vieles mehr… Formaler Akt? – Nein, jetzt kann ich es sehen: dieses kleine Funkeln um einen „blinden Fleck“. Es dauert ein wenig, aber jetzt kann ich diesen wahrlich als Wachstumschance für mich ergreifen und freue mich über die Gelegenheit zur Weiterentwicklung.

Was ich für mich für die Zukunft mitnehme und anderen empfehlen mag
Die Bitte, die Supervisionen zeitnah zu den Konflikten durchzuführen, ist mehr als sinnvoll und hilfreich. Sie fördert das persönliche Wachstum und kann im Anerkennungsverfahren eine Menge Zeit sparen. 😉

So habe ich nicht nur den „formalen“ Akt meiner Re-Anerkennung geschafft, sondern gleichzeitig etwas für mich Wertvolles mitgenommen. Für diese Erkenntnis, die ich unterstützt durch den Austausch mit Andi gewinnen konnte, bin ich sehr dankbar!

Im Kontakt mit Andi hat mich besonders beeindruckt, hautnah mitzuerleben, wie herausfordernd es ist, Privatleben, Beruf und Ehrenamt in Einklang zu bekommen. Ich bin, trotz meiner eigenen ehrenamtlichen Mitarbeit, immer wieder überrascht, was dies an Zeit und Engagement für alle Beteiligten bedeutet. Im Rahmen meiner Re-Anerkennung wurde mir noch einmal bewusst, wie viel Zeit, Ressourcen und Einsatzbereitschaft die Mitglieder in der Anerkennungskommission, deren Arbeit oft im „Hintergrund“ geschieht und häufig nicht gesehen wird, hier einbringen. Chapeau!

Melanie Bieber, Alpen